Dienstag, 22. August 2017

Bericht für die Presse


Wir brachen teils um Mitternacht oder um 3 Uhr auf, um rechtzeitig und möglichst ohne Stau, die ja angekündigt waren, zu unserem geplanten Beobachtungsort zu gelangen. So konnten wir die Sonnenfinsternis in einer entlegenen Region des US-Bundesstaates Idaho bei den zwei Vulkankegeln Menan Buttes unter idealsten Bedingungen ohne eine Wolke am Himmel beobachten. Die unterschiedlichen Grundstückseigentümer hatten sich zusammen getan, um einigen tausend Menschen dort die Beobachtung zu ermöglichen. 


Unser Osnabrücker Gruppe wurde eine etwas abgelegene Fläche zur Verfügung gestellt, dass wir ungestört Messungen machen konnten, während einige der Osnabrücker wie die meisten der Besucher auf den etwa 100 m höheren Kraterrand gestiegen waren, um von dort auch das Herannahen des Mondschattens beobachten zu können.


Die Korona im Überblick


Die Chromosphäre mit Protuberanzen (leider nicht ganz scharf)

Etwa eine halbe Stunde vor Beginn  der Totalität nahm die Umwelt bereits eine eigentümliche Farbe an, es wurde immer dunkler, bis es mit dem 2. Kontakte schlagartig dunkler wurde. Einige Planeten und helle Sterne wurden sichtbar und die Sonne zeigte ihren prächtigen Strahlenkranz, die Millionen Grad heiße Korona, die nur bei einer totalen Sonnenfinsternis sichtbar wird. Tiere verstummten, wie in der Abenddämmerung wurden wir von Mücken gestochen. Die Temperatur ging merklich zurück, während die Luftfeuchtigkeit zunahm. Fotos wurden gemacht, Messungen der Helligkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit konnten gemacht werden, müssen aber noch ausgewertet werden.




Dann plötzlich tauchte wieder die grell leuchtende Sonnensichel auf, es mussten wieder die Sonnenfinsternisbrillen aufgesetzt werden. Überall brauste Jubel auf, ein  seltenes und eindrucksvolles Naturschauspiel war zu Ende.



Freude und Erleichterung bei den SoFi-Beobachtern nach dem tollen Spektakel (Foto: Gerold Holtkamp)

Eine geplante Live-Übertragung war in  der abgelegenen Gegend nicht möglich, da das Mobilfunknetz überlastet war und in der nahen Stadt Rexburg war selbst in einem Fastfood-Restaurant keine stabile WLAN-Verbindung möglich.


Auf der Rückreise standen wir dann doch noch in einem Stau, der uns demonstriert, dass offenbar Millionen Amerikaner in die schmale Totalitätszone gereist waren. Und in der Osnabrücker Gruppe kam schon die Sehnsucht zur nächsten "SoFi" auf ....


Mehr folgt!

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